Warten zwei

Album “So weit”, 2021

Ehrlich gesagt, ist mir das Warten hier zu öde,
zu blöde und zu vertraut.
Originellere Töne kommen von den clowns nur leise.
Bitterer Honig im Zwei-Groschen-Glas.
Spreewaldgurken im Look-A-Like-Fass.
Was soll denn das?

Ehrlich gesagt ist mir das Lachen zu laut und das Weinen zu ernst,
wie die Schläge der Kinder.
Therapie ist Entertainment nach 11.
Die Bilder sind gefälscht wie die Gefühle.
Trau ihnen nicht, setz dich zwischen die Stühle
in die Mühle.

Dass du nicht bei mir bist, das hat mich mehr verletzt,
als wenn du mich verlässt.
Dass ich nicht bei dir bin, das macht dich unverlassbar,
setzt mich bei dir fest.
Ich bin nicht da und du bist nicht hier und wie soll das weitergeh’n?
Wer soll das versteh’n?

Ehrlich gesagt, ist mir das Warten hier zu lang,
zu sinnlos und zu vertraut.
Bessere Plätze findest du im Katalog, Seite 12.
In den tiefen der Information ist der Sinn so verborgen,
als wär er nicht da.
Ich sag es ja!

Ehrlich gesagt, sitz ich am Rand eines Tellers
voll Kuchen, den ich nicht mag.
Die Würze des Lebens heißt Ketchup
und passt nicht dazu.
Ein Traumgenerator im Medienschrein
als Lebensersatz kann die Antwort nicht sein.

Dass du nicht bei mir bist, das hat mich mehr verletzt,
als wenn du mich verlässt.
Dass ich nicht bei dir bin, das macht dich unverlassbar,
setzt mich bei dir fest.
Ich bin nicht da und du bist nicht hier
und wie soll das weitergeh’n?
Wer soll das versteh’n?

Dass du nicht bei mir bist, das hat mich mehr verletzt,
als wenn du mich verlässt.
Dass ich nicht bei dir bin, das macht dich unverlassbar,
setzt mich bei dir fest.
Ich bin nicht da und du bist nicht hier
und wie soll das weitergeh’n?
Wer soll das versteh’n?

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