Der Nebel Sinkt

Der Nebel sinkt. Noch steigt der Rauch
Die Glut ist Asche und Wehmut auch
Du wolltest siegen, ich nicht verlier’n
Du kannst nicht frei sein, willst du nichts riskier’n

Der Mond stand voll. Wir waren high
Von unsern Siegen. Das ging vorbei
Wir kühlten ab, so Blick in Blick
Der Schleier fiel und es gab kein zurück

Erst war es Hoffnung, dann war’n sie hier
Mit nackten Fäusten, mit blanker Gier
Man sah dahinter schon die Dunkelheit
Uns so zu sehen, warst du nicht bereit

Wir wollten leicht sein und froh und frei
Und wie die Möwen: bei drei dabei
Sind fortgeflogen zu stillem Strand
Die Flut im Dunkeln nahm sich das Land

So schales Glück birgt Bitterkeit
Macht trüb die Augen, bleiern die Zeit
Bin fortgezogen über die See
Mein Lied als Strandgut liegt noch unter dem Schnee

Und wer es findet, der weiß um dich
Nahm deine Anmut mir als ein Licht
Soll auch die Kälte uns Panzer sein
Du kannst nicht lieben ohne zu verzeihen

© Andersen Storm 2024